Der Wolf und Graubünden 

 

In den letzten Jahren wandern wieder vermehrt Wölfe aus Italien und Frankreich in die Schweiz ein und bilden hier vereinzelt Rudel. So nimmt auch die Wolfspräsenz im Kanton Graubünden zu. Und bald könnte im Prättigau ebenfalls zu einem Lebensraum des Wolfes werden: die Karte zu Grossraubtier Beobachtungen des Amtes für Jagd und Fischerei Graubünden. Die Abbildung unten zeigt einen Ausschnitt daraus.

 

Die Wiederbesiedelung des Wolfes in der Schweiz ist bedeutend für die Ökosysteme und Biodiversität. Der Wolf steht an der Spitze der Nahrungskette innerhalb seines Lebensraums, so reguliert er die anderen Tierpopulationen und hält die Ökosysteme im Gleichgewicht. Er jagt meist die Tiere, welche schwach oder krank sind und trägt damit dazu bei, einen gesunden Tierbestand zu erhalten. Der Wolf kann jedoch auch zu Konflikten mit uns Menschen und unseren Tieren führen. Besonders betroffen ist dabei die Landwirtschaft, weil der Wolf ungenügend geschützte Nutztiere reissen und somit Schäden anrichten kann. Deshalb ist es sehr wichtig, den Herdenschutz auszubauen. Vereinzelt kann es auch zu Konflikten mit der Bevölkerung oder dem Tourismus kommen. 

 

 

Was können Sie machen? 

Generell sind Wölfe scheue Tiere, die den Kontakt zu Menschen meiden, wodurch ein Zusammenleben gut möglich ist. Es kann jedoch zu Problemen kommen, wenn sich der Wolf an den Menschen gewöhnt und die natürliche Scheu vor ihm verliert. Problematisch ist beispielsweise, wenn er sich in Siedlungsnähe begibt. Deshalb ist es wichtig, sich einige Punkte im Verhalten gegenüber dem Wolf zu merken: 

 

  • Füttern Sie Wölfe niemals (direkt oder indirekt)!
  • Abfallsäcke sollten in geschlossenen Containern oder Metallkübeln aufbewahrt werden, 
    um den Wolf nicht anzulocken; auch Kompost soll für den Wolf unzugänglich gelagert werden.
  • Kein Aufstellen von Haustiernahrung im Freien, da dies den Wolf ebenfalls anlocken kann.
  • Lassen Sie Ihre Haustiere nachts drinnen und erstellen Sie Zäune für kleine Nutztiere wie 
    Hühner oder Hasen (wichtig auch zum Schutz vor anderen Wildtieren).
  • Falls Sie tagsüber einen Wolf in Siedlungsnähe bemerken und er nicht von selbst weggeht
    oder Interesse gegenüber Personen zeigt, vertreiben Sie ihn mit viel Lärm 
    (klatschen,
    laut sprechen) und Bewegung. Eines der Haupthabitate der Wölfe ist der Wald. Sein Lebensraum, und damit 
    auch der Lebensraum vieler anderer Wildtiere, soll von uns Menschen respektiert 
    werden. Deshalb gibt es einige Verhaltensregeln und Vorsichtsmassnahmen, 
    falls Sie im Wolfsgebiet unterwegs sind:
  • Bei einer Begegnung: Bleiben Sie stehen und bewahren Sie Ruhe, geben Sie dem Wolf die Möglichkeit sich zurückzuziehen. Falls er nicht weggeht, machen Sie Lärm(klatschen, laut sprechen) und gehen Sie rückwärts weg (wenden Sie ihm nicht den Rücken zu).Bleiben Sie bei Freizeitaktivitäten wie Wandern oder Mountainbike fahren auf ausgewiesenen Wegen und Plätzen. Wenn Sie mit dem Hund unterwegs sind, halten Sie ihn unter persönlicher Kontrolle oder nehmen Sie ihn an die Leine. Verfolgen Sie einen Wolf nicht. Aufmerksam sein.

Was für ein Tier ist der Wolf?

 

 

  • Der Wolf ist der Vorfahre aller Hunde, er gehört damit zur Familie der Canidae (Hunde).
  • Wölfe haben einen guten Gehörsinn, der Geruchssinn ist hingegen noch ausgeprägter. Beispielsweise kann er seine Familie und Beute innerhalb von bis zu zwei bis drei Kilometer Entfernung riechen.
  • Der Speiseplan eines Wolfes besteht hauptsächlich aus grösseren Wildtieren wie Rehe, Gämse und Wildschweine. Er frisst aber auch kleinere Tiere wie kleine Säugetiere, Insekten, Vögel oder Reptilien sowie Früchte und Aas. Selten reisst der Wolf auch kleinere Nutztiere, die nicht genügend geschützt oder von der Herde abgekommen sind.
  • Jagdtechnik: Der Wolf jagt vor allem kranke und schwache Tiere. Durch diese Jagd
    trägt der Wolf dazu bei, eine gesunde Wildtierpopulation zu erhalten. 
  • Sein Gewicht liegt zwischen 15 bis 80 Kilogramm, abhängig vom Habitat.
  • Die maximale Geschwindigkeit, die Wölfe erreichen können, liegt bei 55-77 km/h.
  • Eine Wölfin bringt pro Wurf 4-8 Jungtiere zur Welt.